So fotografierst Du eine Berglandschaft

In diesem Beitrag möchte ich Dir zeigen, wie Du mit deinem Smartphone ein paar schöne Aufnahmen von Bergen und Berglandschaften machen kannst. Ich werde Dir Tipps geben, worauf Du achten solltest und Dir ein paar praktische Beispiele für Berglandschaftsfotos geben.

Die Herausforderung beim Fotografieren von Bergen liegt meiner Meinung vor allen Dingen darin, die Berglandschaft so abzulichten, dass man die wahre Größe sehen kann. Dass man sich auch noch beim Anblick des Fotos daran erinnert wie klein und unwichtig man sich doch gegen ein solch großen Berg fühlt.

Auf der anderen Seite sind natürlich die Mittel begrenzt, wie wir ein Bild beeinflussen können: In anderen Situationen gehen wir einfach ein paar Schritte nach links oder auf das Subjekt zu und schon haben wir eine andere Perspektive auf das Motiv, einen anderen Lichteinfall und können ein neues Bild erschaffen.

Bei Berglandschaft hingegen wird sich nicht viel ändern, wenn wir uns nur ein paar Meter bewegen. Das Bild bleibt mehr oder weniger dasselbe. Es gilt sich also schon früh genug zu überlegen, wie und was wir genau fotografieren wollen.

Dabei sollte man sich vor allen Dingen eine Frage zuerst stellen: Woher kommt das Licht?!

 

Die Berglandschaft und das Licht

Das Licht hat drei wichtige Eigenschaften, die sich im Laufe des Tages oder auch mit dem Wetter ändern. Diese drei Eigenschaften sind folgende:

  1. Richtung des Lichts: Woher kommt das Licht? Kommt es von der Seite zum Subjekt? Von hinten? Von vorne?
  2. Lichtwärme: Ist es das warme, orange Licht eines Sonnenaufgangs oder relativ neutrales, grelles Licht der Mittagssonne?
  3. Lichtqualität: Scheint die Sonne direkt und ungefiltert auf unser Subjekt oder mildert eine Wolkendecke die Intensität des Lichts ein wenig ab?

Im Laufe des Tages wandert die Sonne und wird einen Berg bzw. eine Berglandschaft mit jeder Stunde von einem anderen Winkel beleuchten. Die Farbtemperatur ändert sich im Laufe der Zeit und auch das Wetter bzw. die Wolken spielen eine Rolle. Während man letzteres nicht beeinflussen kann, so sollte man sich doch gut im Vorhinein überlegen zu welcher Tageszeit man wo den Berg genau fotografieren möchte.

 

Licht direkt von oben

Wer ein richtig langweiliges Bild haben möchte, der sollte die Berglandschaft zur Mittagszeit fotografieren. Dann scheint die Sonne genau von oben auf den Berg und „killt“ die ganze Struktur des Berges. Es fallen keine interessanten Schatten und auch sonst wirkt das Bild sehr flach und stimmungslos.

Die Mühe nicht wert.

 

Frontales Licht

Licht, welches frontal auf die Berglandschaft fällt ist ähnlich dem Licht direkt von oben. Aus der Position des Fotografierenden sind keine interessanten Schatten des Berges zu erkennen. Es fehlt die Struktur. Da Berge meist nur grau sind, werden sie ohne eine erkennbare Struktur und Tiefe einfach total unspektakulär aussehen.

Einzige Ausnahme wäre: Man fotografiert bei Sonnenauf- bzw. Untergang, um dadurch wenigstens etwas Farbe auf unseren grauen Klops zu bekommen.

Zusätzlich solltest Du darauf achten, dass Du noch einen interessanten und farbigen Vordergrund hast. Das kann zum Beispiel der knallige türkis-farbene Bergsee sein, grüne Hügel und blühende Bäume und Sträucher. Im Herbst können die braunen bis orange-gelben Blätter eines Baumes einen zusätzlichen tollen Farbkontrast geben.

In einem Satz: Wenn das Licht aus deiner Sicht frontal auf den Berg fällt, beziehe einen farbigen und interessaten Vordergrund mit ein.

Berglandschaft Seespiegelung
Die Spiegelung, sowie das Grün machen es erst zu einem interessanten Bild von einem Berg.

 

Licht hinter dem Berg

Auch in diesem Fall haben wir nicht gerade optimale Bedingungen und unsere Möglichkeiten für ein tolles Berglandschaftsfoto sind begrenzt. Die Berge liegen also komplett im Schatten und natürlich haben wir auch wieder mal keine erkennbare Struktur.

Damit wir nicht einfach einen grauen und schattigen Klotz mit unserem Smartphone fotografieren, nutzen wir die Zeit und reißen und erstmal ein Bier auf. Dann werden wir unser Tripod in Position bringen und gemütlich darauf warten, dass die Sonne untergeht und ihr orange-lila Farbenspiel beginnt.

Unser Ziel ist es, eine schöne Silhouette des Berges abzulichten, eingetaucht in die warmen Farben des Sonnenuntergangs. Wenn wir jetzt noch einen tollen Vordergrund haben (mir fällt da mal wieder ein ganz ruhiger, glatter, blauer See ein) dann haben wir nicht nur das Beste aus der Situation gemacht, sondern auch ein richtig stimmiges Bild.

 

Berglandschaft sonnenuntergang
Noch ein paar Minuten warten und dann den Auslöser drücken…

Seitenlicht

Das wohl optimalste Licht, um Berglandschaften abzulichten ist wohl das Licht, welches von der Seite kommt. Wenn Du also der Sonne zugewandt bist und dich dann um ca. 90° drehst und dort die Berge hast, dann haben wir eine Berglandschaft mit Seitenlicht.

Berglandschaft Seitenlicht
Seitliches Licht taucht die Berglandschaft in ein dramatisches Licht. Der grüne Vordergrund stellt den Bezug zum Betrachter her.

Der Berg hat jetzt die beste Struktur und wirkt nicht mehr langweilig eintönig, wie in den vorherigen Beispielen. Das Licht-Schatten Spiel macht den Berg dann zu einem interessanten Subjekt. Wenn wir jetzt noch einen aufregenden Wolkenhimmel haben und einen spannenden Vordergrund, dann können wir uns selbst auf die Schulter klopfen und gedanklich schon mal die passenden Hashtags aussuchen.

 

Weitere Tipps für bessere Berglandschaftsfotos

Wie hier und da schon erwähnt, gilt es nicht einfach nur einen Berg zu fotografieren. Abgesehen von dem richtigen Licht solltest Du dem Foto noch weitere Elemente hinzufügen, um dem Auge des Betrachters noch ein wenig mehr zu bieten.

Generell macht es Sinn für die gewaltigen Berglandschaften ein Weitwinkel Objektiv zu verwenden, um die Szene auch in ihrer ganzen Pracht aufnehmen zu können. Mit dem normalen Objektiv der Smartphone Kameras ist es schwierig ein Bildausschnitt zu bekommen der groß genug für unser Vorhaben ist.

Ein Vordergrund ist meines Erachtens in den meisten Fällen nötig, um ein schönes und interessantes Handyfoto zu erzeugen. Schaut euch nach nahen Elementen um. Ein Baum, ein Stein, ein Weg- Es eignet sich nahezu alles, Hauptsache es ist in der Nähe.

Es schafft eine direkte Beziehung zwischen dem Betrachter und dem Bild. Man hat das Gefühl direkt dort zu stehen und auf die Berglandschaft zu blicken (dies gilt übrigens für so gut wie alle Landschaftsbilder). Außerdem ist es eine gute Referenz, was dem Betrachter ein Gefühl für Größe und Entfernung gibt.

Verwendet führende Linien, um das Auge des Betrachters zum Berg, dem Subjekt eures Bildes, zu führen. Dies kann zum Beispiel ein Pfad sein, der in Richtung der Berglandschaft führt. Wolken, die in Richtung des Berges zu ziehen scheinen (Weitwinkel Objektiv verwenden) oder eine Allee.

Ein See in der Nähe der Berglandschaft kann wunderbar dazu dienen, eine Berglandschaft zu spiegeln und ein richtig tolles Bild auf dein Smartphone zu zaubern. In Kombination mit dem richtigen Licht wie bei Sonnenauf- und Untergang und Du hast alles, was Du brauchst.

Für das gewisse Extra sorgen die Wolken. Dies kann man zwar nicht beeinflussen, aber wenn Du ein paar interessante Wolkenkonstellationen hast, dann solltest Du nicht lange zögern und den Moment einfangen. Manchmal hängt eine Wolke auch scheinbar an einem Berg fest. Auch das kann ein sehr tolles Motiv sein.

Linien führen zu Berglandschaft
Vordergrund, führende Linien und die Wasserreflektion machen dies zu einer besonders schönen Berglandschaft

 

 

Wie fotografiert ihr Berglandschaften? Worauf achtet ihr besonders, wenn ihr mit dem Smartphone in den Bergen unterwegs seid? Mich würde interessieren, ob ihr ganz anders an die Sache herangeht oder ob ihr es überhaupt schon einmal ausprobiert habt? Schreibt mir in die Kommentare

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